„Es wird anders“
Veröffentlicht am Fr, 16.09.2022
von Ulrich Theophil
Pfarrer, Evang. Kirchengemeinde Kornwestheim - Pfarramt Johanneskirche
Pfarrer, Evang. Kirchenbezirk LB - Bezirksämter
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Der Krieg geht unbeirrt weiter, die Energiekrise wird spürbar bedrängender und die Energiekosten treiben in die Höhe, das Eis in der Antarktis scheint rasant zu schmelzen und bewirkt eine massive Bedrohung der Küstenstädte, wenn der Meeresspiegel um mehrere Meter steigen wird. Die Herausforderungen im Leben werden nicht kleiner, es wird zunehmend bedrohlicher, ja auch beängstigender. Der globalen Verantwortung von uns Menschen können wir uns nicht mehr entziehen. Ein mutiger Einsatz für unsere Welt wird dringlicher und unaufschiebbarer. Wir wissen darum, wir spüren es inwendig, und doch wähnen wir uns in vermeintlicher Sicherheit, in trügerischer Selbstgewissheit und in geblendeter Hoffnung, dass es doch nicht so schlimm kommen wird. Die schleichende Lähmung durch die eigenen vertrauten Lebensgewohnheiten hat uns fester im Griff, als wir denken.
Wir bleiben für manches im Leben unempfänglich und ziehen uns gerne zurück in unsere wohlvertrauten Lebensweisen und Verhaltensmuster. Und dann besteht die große Gefahr, dass wir ausblenden, verniedlichen oder uns nur mit uns selbst beschäftigen.
Es geht auch anders. Und damit ist eine andere Haltung verbunden. Diese andere Haltung fällt wahrlich nicht immer leicht. Denn es ist mit bewusstem Verzicht verbunden, es werden Einschränkungen nötig sein. Es ist mit der Bereitschaft verbunden viel mehr Geld für solche Dinge auszugeben, die ein sicheres Weiterleben in die Zukunft hinein ermöglichen. Und es ist mit der bitteren Einsicht verbunden, dass Lebensstandards auch sinken können. Es wird kein Weg daran vorbeiführen. Die Zeit drängt unerbittlich.
Was hindert uns, es anders zu machen? Warum scheuen wir davor zurück? In der Bibel haben die Propheten stets in solchen umwälzenden Zeiten von Umkehr gesprochen. Eine ehrliche und wahrhaftige Umkehr, die auch vor Schmerz und Verzicht nicht haltmacht. Umkehr heißt: Sich abwenden von den Wegen, die ins Verderben führen. Es geht auch anders. Hoffentlich bleiben wir bereit, dem auf vielfältige Weise gerecht zu werden, damit unsere Welt mit uns eine Zukunft hat. Es geht auch anders, aber nur durch uns.
Die wöchentlichen Andachten evangelischer bzw. ökumenischer Autorinnen und Autoren unter Angedacht (KWZ) werden zeitnah in diesem Archiv erfasst.
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