Herbst
Veröffentlicht am Fr, 23.09.2022
von Michael Klenk, Diakon der neuapostolischen Kirchengemeinde Kornwestheim
Auch ein anderes Ereignis weist auf Erntedank hin: Das heute auf dem Cannstatter Wasen beginnende Volksfest mit dem landwirtschaftlichen Hauptfest.
Der damalige König von Württemberg, Wilhelm der I., rief beide Feste im Jahr 1817 ins Leben. Einerseits sollte mit dem Volksfest die Bevölkerung für die geleistete Arbeit belohnt werden und andererseits war es eine Fachmesse für Landwirte. Doch warum wird dieses Fest immer Ende September gefeiert? Eben weil Erntedank ansteht und die Landwirte – vor allem in früherer Zeit – gemeinsam den Erfolg der Ernte feierten. Doch nicht nur auf dem Cannstatter Volksfest wird gefeiert. Auch in den Gottesdiensten ist der Dank für die Ernte ein fester Bestandteil im Kirchenjahr. Sogenannte Erntedankgottesdienste erinnern an die Gaben der Schöpfung. Schon zuvor werden etliche Gebete um eine gute Ernte gesprochen.
Eine solche Bitte um gute Entwicklung der Ernte ist in abgewandelter Form im „Ausbildungsgebet“ Jesu beinhaltet: „Unser tägliches Brot gib uns heute“ (vgl. Matthäus 6 Vers 11). Diese Bitte – von Jesus selbst gelehrt und ausgesprochen – zeigt, was für uns wichtig ist: Gott, gibt uns doch bitte jeden Tag das, was wir brauchen (vgl. Lukas 11,3).
Dieses Vater-Unser-Gebet kann allein gesprochen werden, noch besser aber in der Gemeinschaft. Es drückt gleichzeitig ein besonderes Vertrauensverhältnis gegenüber Gott aus, denn man legt damit alles in seine Hände.
Wenn wir dann wieder auf die Anfänge des Cannstatter Volksfestes sowie die Ernte-Bitt- und Ernte-Dank-Feste schauen, dann wird uns unsere Verantwortung für uns selbst und die nachfolgenden Generationen noch mehr bewusst. Die Schöpfung Gottes zu bewahren sollte in der DNA eines Christen fest verankert sein.
In diesem Zusammenhang darf gerne der Psalm 103 gelesen werden:
„Lobe den Herrn, meine Seele,
und was in mir ist, seinen heiligen Namen!
Lobe den Herrn, meine Seele,
und vergiss nicht, was er dir Gutes getan hat.“
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