Berge erklimmen
Veröffentlicht am Fr, 17.09.2021
von Sabine Hering
Aber Bergsteigen ist auch anstrengend und nicht ganz frei von Gefahren. Am Morgen der Blick hoch zum Gipfel und sofort ist die Frage in meinem Kopf, ob ich der Herausforderung gewachsen bin. Habe ich die nötige Kondition und Kraft? Halte ich durch?
Bin ich für alle Eventualitäten gewappnet?
„Ich hebe meine Augen auf zu den Bergen, woher kommt meine Hilfe?“ hat auch schon vor tausenden von Jahren Menschen beschäftigt. Der Satz stammt aus Psalm 121, einem Wallfahrtslied, das die Pilger auf dem Weg zum Tempel in Jerusalem sangen. Der Tempel oben ist schon zu sehen, der für die erfahrbare Gegenwart Gottes stand. Aber der Weg ist noch weit und anstrengend, es lauern Gefahren.
Wenn ich in mein Leben und den Alltag schaue, stehen in den nächsten Monaten einige Aufgaben und Herausforderungen vor mir. Ich freue mich sehr, dass jetzt mit Beginn des neuen Schuljahres auch meine Angebote für Kinder und Jugendliche wieder starten, trotzdem türmt sich die ganze Arbeit vor meinem inneren Auge wie ein hoher Berg. Dabei stellt sich zur Zeit auch immer die Frage: Wird das alles halbwegs normal stattfinden dürfen? Was muss aufgrund der Pandemie alles bedacht und anders geplant und durchgeführt werden?
Wer kennt sie nicht: Sorgen, die wie Berge vor uns stehen: Zukunftsängste, Angst vor Krankheiten, Probleme in der Schule oder im Beruf, finanzielle Nöte. Dinge, die uns beschäftigen und herausfordern.
Doch wie gehen wir mit unseren Bergen, unseren Sorgen und Herausforderungen um? Nehmen wir Hilfe an oder sind wir dafür zu stolz oder zu verletzt?
Manchmal ist unser Blick starr auf den Berg gerichtet, die Gedanken kreisen um das EINE Problem. Wie wichtig ist es, in solchen Situationen jemanden zu haben, der einem zuspricht:
„Hilfe kommt vom Herrn!“ So lautet im Psalm die Antwort auf die Frage.
Gott wird nicht alle Unannehmlichkeiten von uns fernhalten und alle Berge in Flachland verwandeln. Aber wir müssen unsere Berge nicht alleine erklimmen, sondern wir haben jemanden, der mit uns geht, der unsere Hilfe ist, an den wir uns immer wenden können und der uns neue Kraft und Motivation gibt.
Heben wir den Blick, gerade auch in der herausfordernden Zeit, zu Gott empor. Voll Zuversicht dürfen wir auf Gottes Hilfe hoffen!
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