Anpfiff
Veröffentlicht am Fr, 11.06.2021
von Frank-Michael Steichele, Leiter der neuapostolischen Kirchengemeinde Kornwestheim
In diesem Zusammenhang mache ich immer wieder die Beobachtung, dass das „Spiel“ von manchen fast zu ernst genommen wird. Selbstkritisch muss ich bekennen, dass simple Brettspiele auch bei mir schon zu emotionalen Ausbrüchen geführt haben – kennen Sie „Mensch-ärgere-Dich nicht“? Falls ja, dann wissen Sie vielleicht, was ich meine.
Oft musste in den Medien über Ausschreitungen nach sportlichen Großereignissen berichtet werden. Rivalisierende Fans zweier Vereinsmannschaften gehen aufeinander los und lassen ihrem Zorn freie Bahn. Genauso bedauerlich ist dieses Verhalten bei Länderspielen. Stellvertretend zu erwähnen sind die schlimmen Ereignisse während der Weltmeisterschaft 1998 in Frankreich: Der Polizist Daniel Nivel wurde angegriffen und schwer verletzt.
Dabei handelt es sich nur um ein Spiel!
Zugegeben, der Wettkampf und das Kräftemessen liegen im Wesen des Menschen. Aber es ist sinnvoll, dabei die geistliche Seite nicht zu vergessen und einmal zu beleuchten. Im Johannesevangelium können wir herauslesen, dass Gott alle Menschen gleich liebt. Vgl. Johannes 3 Vers 16: „Denn also hat Gott die Welt geliebt, dass er seinen eingeborenen Sohn gab, auf dass alle, die an ihn glauben, nicht verloren werden, sondern das ewige Leben haben.“ Die „Welt“ heißt für mich konkret: Für Gott gibt es keinen Unterschied in der Hautfarbe, ebenso keine Unterschiede durch die jeweilige Intelligenz und auch der Geldbeutel spielt bei ihm keine Rolle. Er liebt alle gleich. Von kleinen Kindern können wir diesbezüglich lernen, denn sie spielen einfach miteinander. Nicht gegeneinander.
Jesus geht sogar noch einen Schritt weiter: Liebe deine Feinde! Das ist schwierig. Aber keine Angst, das ist ein Prozess. Und wie jedes Projekt beginnt alles mit dem ersten Schritt. Vielleicht gelingt uns ein erster Schritt schon bei der Europameisterschaft. Ich will es jedenfalls versuchen – gleich beim ersten Anpfiff!
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